
Ein Satz – und plötzlich ist Funkstille im Büro. Was ist da passiert?
Rätselstorys, die dein Kommunikationswissen auf das nächste Level bringen!
Entdecke spannende Mini-Geschichten, löse das Rätsel – und lerne dabei, wie Kommunikation wirklich funktioniert.
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„Ein Satz, ein Knall – und plötzlich herrscht Funkstille im Büro“
#Rätselstory #Kommunikationswissen #Konfliktmanagement #Lesedauer: 2,5 Minuten
Montagmorgen. Die Kaffeemaschine röchelt wie ein alter Staubsauger, der sich weigert, in die Woche zu starten. Die ersten E-Mails trudeln ein, und die Stimmung im Büro liegt irgendwo zwischen „noch nicht ganz wach“ und „bitte nicht ansprechen“.
Anna, Projektleiterin, kommt gut gelaunt ins Büro. Sie hat am Wochenende Energie getankt und will den Tag mit einem freundlichen Gespräch beginnen. Ihr Blick fällt auf Thomas, ihren Kollegen, der mit verkniffenem Gesicht auf seinen Bildschirm starrt, als würde er ihn mit bloßem Blick reparieren wollen.
Anna lächelt und sagt im Vorbeigehen:
„Na, schon wieder Ärger mit dem System?“
Thomas dreht sich abrupt um. Seine Stimme ist laut, schneidend und voller Ärger:
„Kannst du dir deine Kommentare nicht einfach mal sparen?! Immer dieses Rumgestichel!“
Anna bleibt wie angewurzelt stehen. Sie wollte doch nur ein Gespräch beginnen. Ihr Lächeln verschwindet, sie sagt kein Wort mehr und verlässt den Raum.
Was folgt, ist eine Woche voller Schweigen.
Kein Austausch, keine Abstimmung, keine Klärung.
Das Projekt, das beide gemeinsam betreuen, kommt ins Stocken.
Meetings werden verschoben, Aufgaben bleiben liegen.
Das Team merkt, dass etwas nicht stimmt – Unsicherheit macht sich breit.
Ein Kollege fragt vorsichtig: „Ist zwischen Anna und Thomas irgendwas vorgefallen?“
Niemand weiß genau, was los ist – aber alle spüren die Spannung.
Rätselfrage an Leser:innen
- Was denkst du – warum reagiert Thomas so heftig auf eine scheinbar harmlose Bemerkung?
- Was könnte Anna übersehen haben?
- Und was hätte Thomas anders machen können?
„Ein Satz, ein Knall – und plötzlich herrscht Funkstille im Büro – der Podcast“
#Rätselstory #Kommunikationswissen #Konfliktmanagement #Dauer: 2,27 Minuten
Rätselfrage an Hörer:innen
- Was denkst du – warum reagiert Thomas so heftig auf eine scheinbar harmlose Bemerkung?
- Was könnte Anna übersehen haben?
- Und was hätte Thomas anders machen können?
Alte Gefühle in neuen Gesprächen – was passiert da eigentlich?
Der Trigger kann sehr unterschiedlich sein: Ein Geruch, ein Lied, ein Ort oder ein Satz kann als „Trigger“ wirken und die Erinnerung aktivieren – oft unbewusst.
Neurologisch: Das Gehirn erinnert sich nicht nur – es erlebt neu
- Amygdala & Hippocampus: Diese beiden Hirnregionen spielen eine zentrale Rolle. Der Hippocampus speichert die Erinnerung, während die Amygdala die emotionale Bedeutung bewertet. Wenn eine alte Verletzung erinnert wird, aktiviert die Amygdala oft dieselben Stress- oder Angstreaktionen wie damals.
- Stresshormone: Cortisol und Adrenalin können ausgeschüttet werden, obwohl keine reale Gefahr besteht. Das erklärt, warum wir uns plötzlich angespannt, traurig oder sogar körperlich unwohl fühlen.
Analyse mit psychologischen Kommunikationsmodellen
Thomas reagiert nicht aus seinem Erwachsenen-Ich, sondern aus dem verletzten Kind-Ich. Die Bemerkung von Anna trifft eine alte Wunde – vielleicht wurde er früher oft kritisiert oder bloßgestellt. Seine Reaktion ist deshalb nicht sachlich, sondern emotional.
Anna spricht mit dem Sach-Ohr: „Das System spinnt wohl.“
Thomas hört mit dem Beziehungs-Ohr: „Du bist unfähig.“
→ Unterschiedliche „Hörweisen“ führen zu Missverständnissen.
Beispiel: „Du hast da was vergessen“ kann als Hilfe oder als Vorwurf verstanden werden – je nach Ohr.
Auch ein beiläufiger Satz sendet eine Botschaft – ob gewollt oder nicht. Anna wollte Nähe, Thomas hörte Kritik. Kommunikation wirkt immer, auch wenn sie nicht als solche gemeint ist.
Anna sucht Nähe durch Smalltalk. Thomas braucht gerade Distanz, weil er gestresst ist. Unterschiedliche Grundbedürfnisse prallen aufeinander und führen zu Reibung.
Thomas reagiert mit Angriff, statt sein Bedürfnis nach Ruhe oder Respekt zu äußern. Anna äußert eine Beobachtung, aber ohne Rücksicht auf Thomas’ momentanen Zustand. Wenn wir unsere Gefühle und Bedürfnisse nicht klar kommunizieren, entstehen Konflikte.
Tipps für den Alltag
Für den Sprecher (Anna):
- Beobachte die Stimmung deines Gegenübers. Montagmorgen + Stirnrunzeln = lieber abwarten oder vorsichtig nachfragen.
- Mach deine Absicht deutlich: „Ich wollte nur kurz Hallo sagen – sieht stressig aus bei dir?“
- Frag nach, statt zu kommentieren: „Magst du erzählen, was los ist?“ statt „Schon wieder Ärger?“
Für den Empfänger (Thomas):
- Atme kurz durch, bevor du antwortest. So gewinnst du Abstand zur ersten Reaktion.
- Frag dich: Reagiere ich auf Anna – oder auf etwas, das viel älter ist?
- Sag, was du brauchst: „Ich bin gerade gestresst – können wir später sprechen?“
Empfehlung für Führungskräfte
- Sprich beide Beteiligten zeitnah, aber einzeln an. Frag neutral: „Ich habe mitbekommen, dass es da eine angespannte Situation gab – wollt ihr darüber sprechen?“
- Biete einen sicheren Rahmen für ein moderiertes Gespräch. Ziel: Missverständnisse klären, Beziehungsebene reparieren.
- Fördere im Team das Bewusstsein für unterschiedliche Kommunikationsstile – z. B. durch kurze Reflexionsrunden oder Teamtrainings.
Weiterführende Literatur
- Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 1–3 – Verständlich und praxisnah erklärt er die vier Seiten einer Nachricht und das innere Team.
- Friedrich Glasl: Selbsthilfe in Konflikten – Ein praktisches Handbuch zur eigenständigen Konfliktbearbeitung mit klaren Methoden und anschaulichen Fallbeispielen.
- Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation – Ein praktischer Leitfaden für einfühlsame und klare Gespräche.
- Friedemann Schulz von Thun: Reden als Führungskraft – Kommunikationspsychologie für Führungskräfte, die bewusst und wirkungsvoll mit ihren Teams sprechen wollen.








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